Karriere pflegen: 3 Tipps zum Bewerbungsschreiben

Kurz, stark und individuell – So punkten Sie beim Personaler

Mit unseren Bewerbungstipps kommen Sie gut an (Foto: Fotolia)

Sie steht zwischen Ihnen und Ihrem Traumjob, ist der Schritt zum Erfolg oder der Sprung in den Abgrund: Die Bewerbung. Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse sind das erste, was Ihr Chef in spe von Ihnen sieht. Mit meinen Tipps bringen Sie Ihr Bestes auf’s Papier. Heute: Das Bewerbungsschreiben.

  1. Werden Sie persönlich

Ihr Siegeszug beginnt mit dem ersten Satz. Und viel zu oft lautet der: „Ich habe Ihre Stellenanzeige xy gelesen“. Punkten Sie stattdessen mit einem individuellen Einstieg. So beweisen Sie gleich zu Anfang, dass Sie kreativer als die graue Masse sind. Etwa indem Sie Ihre Qualifikationen herausheben:

„Seit drei Jahren bilde ich mich im Bereich Wundtherapie und -prophylaxe weiter. Deshalb hat mich Ihre Stellenanzeige sofort begeistert. Die Perspektive, das Wundmanagement in Ihrem Haus von Grund auf aufzubauen, ….“

Vorsicht bei Mustern! Personaler entlarven diese sofort. Besser Sie werden persönlich. Das heißt: Sie bezeichnen sich nicht als Organisationstalent, sondern skizzieren, wie Sie alle Maßnahmen zur Zertifizierung Ihres Hauses implementiert haben. Anstatt zu behaupten, „ich bin ein Teamplayer“, beschreiben Sie ein Projekt, dass Sie in Teamarbeit bewältigen.

Wer noch am Anfang seiner Pflegekarriere steht, betont Praktika und Ausbildungsschwerpunkte. Auch ehrenamtliches Engagement dürfen Sie anführen. Schließlich bewerben Sie sich in einem sozialen Beruf.

  1. Kurz und ehrlich

Wichtigste Faustregel: Beten Sie im Anschreiben nicht runter, was bereits im Lebenslauf steht. Doppelt gemoppelt fällt durch. Ihr Ziel ist es, den Personaler für sich selbst zu begeistern. Deshalb:

  • verdeutlichen Sie: Ich bin motiviert. Etwa indem Sie einem Ortswechsel offen gegenüberstehen.
  • Stellen Sie heraus, warum es keinen besseren Kandidaten für den Job gibt, indem Sie ihre Zusatzqualifikationen erklären. Zwingen Sie sich zu reflektieren, welchen Vorteil Sie Ihrem zukünftigen Arbeitgeber stiften.
  • Fassen Sie bisherige Erfolge und gemeisterte Aufgaben präzise zusammen: Werbung in eigener Sache ist erlaubt.

Aber bleiben Sie dabei ehrlich. Falsche Angaben können auch nach Ablauf der Probezeit zur Kündigung führen.

Personaler haben nur wenig Zeit. Im Schnitt vier Minuten pro Bewerbung. Ihr Anschreiben ist also kurz und knackig. So schonen Sie nicht nur die Nerven des Lesers sondern beweisen, dass Sie Wesentliches von Unwichtigem unterscheiden können. Oberste Grenze sind 1,5 Seiten in Schriftgröße 12. Reicht Ihnen eine Seite sammeln Sie Pluspunkte.

  1. Kraftvolle Verben heben Sie ab

Formulieren Sie aktiv und benutzen Sie Verben anstatt Substantiven. Das liest sich leichter und suggeriert, dass Sie anpacken und ihre Karriere selbst vorantreiben.

Schwach: „Derzeit wirke ich an der Weiterentwicklung des Bildungsmanagement mit.“

Stark: „Derzeit entwickle ich das interne Bildungsmanagement weiter.“

Ein No-Go sind Larifari-Verben wie machen, sein und können. Sie sind jemand, der die Initiative ergreift. Zeigen Sie das mit Worten wie entwickeln, beschleunigen oder realisieren.

Schwach: „Als Wohnbereichsleitung war ich zuständig für das Ausfall-Management.“

Stark: „Als Wohnbereichsleitung habe ich das Ausfall-Management optimiert, indem ich …“

 

Über den Autor

Alexander Bier ist unser Experte für Job- und Karrierethemen. Als Inhaber der Personalvermittlung SCORE Personal weiß er genau, worauf Pflegende achten sollten.
Sein sechsköpfiges Team aus Künzell bei Fulda vermittelt jährlich 300 Pflegekräfte in passende Festanstellungen.