Virtual Reality: Urlaub ohne Reisen

Durch eine Brille einmal um die Welt

Virtual Reality
Thomas Cook macht als erster Reiseveranstalter Reisen per Virtual Reality möglich (Foto: Thomas Cook)

Bei Computerspielen ist es keine Seltenheit, beim Thema Reisen ist Virtual Reality jedoch neu: Datenbrillen mit Rundumblick. Für bettlägerige Senioren öffnet dies Welten.

Urlaub durch Rundum-Sicht

Thomas Cook ist der erste Reisekonzern, der in den Reisebüros Brillen mit virtuellen Urlaubstrips anbietet. Die Touren dauern zwischen zweieinhalb und vier Minuten. Während der Rundgänge in 360-Grad-Ansicht scheint der Betrachter sich tatsächlich mitten im Geschehen zu befinden: der Ausblick vom Rockefeller Center über ganz New York, eine Cabrio-Fahrt über den Times Square, Flanieren durch den Central Park, am Pool mit Meerausblick auf Rhodos, beim Schwimmen auf Zypern. Gedacht sind diese virtuellen Rundgänge, um dem Betrachter das Entscheiden für ein Urlaubsziel leichter zu machen. Auch Hotels und Anlagen kann man in 360-Ansicht besichtigen. „Gefilmt wird mit Go-Pro-Kameras“, erklärt der Reisegigant Thomas Cook. Um zu einem Zeitpunkt im 360-Grad-Winkel filmen zu können, sind mehrere Kameras auf einer extra hergestellten Halterung angebracht – eine Art Kameraball.

Brillen ermöglichen Senioren virtuelle Erlebnisse

Datenbrillen entführen Pflegebedürftige in virtuelle Welten (Foto: Thomas Cook)

Wer schon einmal eine Virtual-Reality-Brille auf dem Kopf hatte, wird zustimmen: „Die neue Technologie öffnet komplett neue Sichtweisen und Welten. Zuvor noch nie gesehenes scheint erreichbar. Für Bewohner von Pflegeheimen ist die VR-Brille eine Möglichkeit fremde Welten zu erkunden und Abenteuer zu erleben. Dabei können Orte besucht werden, die man schon immer einmal bereisen wollte. Was die Probleme an der Hüfte jedoch nie zugelassen haben. Oder aber auch alte, vertraute Plätze können Senioren erneut entdecken und Erinnerungen wiederaufleben lassen.

Urlaub, Arbeit, Lernen – Virtual Reality macht es möglich

Digitale Umgebungen machen neue Erlebnisse möglich. Auch beim Thema Weiterbildung lassen sich die virtuellen Welten gut einsetzen. Dafür steht IMC als Experte für digitales Lernen. Durch Virtual Reality und Augmented Reality machen sie verschiedenste Lernumgebungen möglich. Dank der neuen Technologien kann der Mitarbeiter direkt an seinem Arbeitsplatz lernen, wie bestimmte Handgriffe funktionieren, wie man einen Bewohner umbettet oder wie eine Maschine funktioniert. Der Weiterbildungsexperte IMC brachte jüngst ein Whitepaper über Lernen mit mobiler Technik heraus.

Skypen statt Reisen

Virtuelle Technologien in einem Pflegeheim in den USA getestet haben Reed Hayes und Dennis Lally. „Wir glauben, dass virtuelle Realität für Senioren eine ideale Technologie darstellt,“ so Hayes. Auch ältere Menschen, die körperlich sonst nicht mehr in der Lage sind, sollten laut der zwei Studenten ihre Neugierde und den Forschungsdrang ausleben dürfen. Aus diesem Grund gründete das Duo das Startup „Rendever“. Die jungen Männer glauben, dass es sich bei virtueller Realität nicht nur um Modeerscheinungen. Gerade in der Medizin könne die Virtual Reality Raum für neue Gebräuche schaffen. In Planung befinden sich momentan 360-Grad-Videokameras für weit entfernt wohnende Familienmitglieder. So kann Oma die Hochzeit des Enkels und Opa das Weihnachtsfest zumindest virtuell miterleben, wenn der Körper die Reise nicht mehr zulässt.


Leila Haidar ist freie Wirtschaftsjournalistin aus Stuttgart. Sie ist für verschiedene überregionale Tageszeitungen tätig, schreibt für Fachmagazine und beschäftigt sich mit den verschiedensten Themen, darunter Personal, Industrie und Logistik.