Roboter erobern die Pflege

Automatisierte Helfer sollen Pflegeeinrichtungen entlasten

Pflegekräfte müssen körperlich entlastet werden - Roboter soll dabei helfen
Roboter können in Zukunft den Pflegern und die Arme greifen und Kosten sparen (Foto: Fotolia)

Automation in der Pflege ist ein heißes Eisen. Fakt ist: Der Augsburger Maschinenbauer Kuka hat den Einstieg in den Pflegemarkt angekündigt. Einsatzfelder sieht der Marktführer im Bau von Robotern im hauswirtschaftlichen Bereich.

Kostendruck, Personalmangel und die Aussicht auf milliardenschwere Absatzmärkte sind die Treiber, die den Pflegemarkt international für Maschinenbauer attraktiv machen. Dagegen sind viele Pflegekräfte von dieser Perspektive geschockt, können Roboter doch weder Zuwendung schenken noch individuell reagieren. Andererseits: Wenn Maschinen Arbeiten in der Küche erleichtern oder als Lifter etwa beim Baden assistieren, hat das auch Vorteile.

Nach der Übernahme durch den chinesischen Hausgerätehersteller Midea werden die Übergänge für Kuka jedenfalls fließend. Waren die Roboter der Augsburger bisher nur in der Montage von Autos und Maschinen im Einsatz, dürfte sich das Einsatzfeld nun international verbreitern, berichtete zuletzt nicht nur das „Manager Magazin“.

Demnach sollen die Kompetenzen beider Partner gebündelt werden: Die Erfahrung von Midea mit Verbrauchern im privaten Bereich und der Fokus von Kuka auf dem gewerblichen Bereich, wo Hard- und Software schon heute viel enger zusammenrücken. Stichwort Industrie 4.0. Weil aber Kuka kaum selbstfahrende Rasenmäher oder Staubsauger produzieren wird, rückt die Pflege in den Blick.

Das Unternehmen sei an Helfern für die Altenpflege interessiert, heißt es. Und als Beispiele werden genannt, die Roboter könnten Mahlzeiten zubereiten, Spülmaschinen befüllen oder Personen in die Badewanne heben. Unklar ist noch, ob die Roboter wie Maschinen aussehen oder menschenähnlich designt werden. Vermutlich entscheidet das die Nachfrage.


Leonhard Fromm (Jg. 1963) ist Gründer der Pflegebibel. Der Theologe und Wirtschaftsjournalist, der sich vielfach sozial engagiert, schreibt vor allem über Management in der Pflege. Der zweifache Vater interessiert sich für Zahlen, Daten, Fakten: „Verändern kann das System nur, wer seine Spielregeln versteht.“