Pflege allein zu Haus: Plötzlich Pflege

Unsere neue Pflegebibel-Kolumnistin Wiebke Worm stellt sich vor

Herzensangelegenheit: Wiebke Worm pflegt ihren Ehemann Uwe.

Wiebke Worm ist pflegende Angehörige – und zwar mit viel Herz. In ihrer neuen Kolumne „Pflege allein zu Haus“ schreibt die Autorin über ihren Pflegealltag und gibt nützliche Tipps für pflegende Angehörige und Betroffene.

Liebe Leserinnen und Leser,

ein freundliches Hallo, an alle die das hier lesen. Ich möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Wiebke Worm, ich bin 51 Jahre alt und wurde im schönen Hamburg geboren. Dort lebe ich noch immer. Seit einigen Jahren pflege ich meinen an Multiple Sklerose erkrankten Mann.

Schreibende Angehörige

Ich bin also pflegende Angehörige (PA) und habe angefangen darüber zu schreiben. Als die Pflegebibel-Redaktion bei mir anfragte, ob ich nicht alle vierzehn Tage eine Kolumne verfassen möchte, fand ich die Idee toll. Deshalb lesen Sie jetzt diesen Text und zukünftig alle zwei Wochen mehr von mir in meiner Kolumne Pflege allein zu Haus.

Geschichten aus dem Leben einer pflegenden Angehörigen

Ich werde Ihnen aus meinem Leben als Pflegende Angehörige erzählen und Erfahrungen weitergeben. Ich möchte Tipps geben und berichten, was mich eben alles so bewegt. Über die Kommentarfunktion können Sie mir gerne Rückmeldungen geben.

Wie hat alles begonnen? Oder: Wann ist Pflege eigentlich Pflege?

Ich habe lange gebraucht, um festzustellen: Ich pflege! Es war ein schleichender Prozess und auf einmal war ich mittendrin, bin einfach da reingerutscht. Heute weiß ich von einigen anderen pflegenden Angehörigen, dass es ihnen genau so ging. Zunächst waren es kleine Handgriffe, die ich mal eben schnell übernommen habe. Ein Glas Wasser reichen, den Arm beim Trinken stützen oder Essen zerkleinern, damit es noch warm gegessen wird. Es ist ja einfacher, geht schneller und entlastet den Anderen.

Aber tut es das wirklich? Inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher. Andere Pflegende Angehörige spiegelten mir im Gespräch, dass Hilfe auch schwächen kann. Weil wir unseren Schützlingen zu früh Aufgaben abnehmen. Danach habe ich mich oft gefragt, ob das stimmt.

Nicht zu früh helfen

Ich habe bewusster darauf geachtet, meinem Mann  nicht sofort alles abzunehmen. Dabei die Waage zu halten ist nicht einfach. Zumal Betroffene sich ja auch unter Druck gesetzt fühlen können, wenn Selbstständigkeit gefragt ist. Mein Mann und ich haben gemeinsam beschlossen, dass ich öfter frage. Vor allem, wenn wir nicht unter Zeitdruck stehen.

Was meinen Sie dazu? Helfen, oder erstmal selber machen lassen, selbst wenn es dauert, oder etwas daneben geht? Ich bin auf Ihre Antworten gespannt und wünsche Ihnen, dass Sie Ihren Weg finden, oder gefunden haben.

Ihre Wiebke Worm

Über Wiebke Worm

Wiebke Worm schreibt die Pflegebibel-Kolumne Pflege allein zu Haus. Die Buchautorin, Illustratorin und Fotografin pflegt ihren MS-kranken Mann. Gemeinsam mit Betroffenen und anderen pflegenden Angehörigen hat die ehemalige Crew-Managerin den Sammelband Wir bauen eine Brücke herausgegeben. Über ihre Facebook-Seite Wir pflegen unsere Lieben betreut sie die Aktion Herzensangelegenheiten, die Aufmerksamkeit für die Lebensumstände pflegender Angehöriger schaffen soll. Bei uns schreibt die Autorin über ihren Pflegealltag und gibt nützliche Tipps für pflegende Angehörige und Betroffene.