Fortbildung, Schulungen und Co: So wird der Lebenslauf interessant

Ob Fortbildungen oder Hobbys – der Lebenslauf zeigt wer ihr seid

Im Lebenslauf beschreiben sich die Bewerber und geben Personalern einen ersten Eindruck. (Foto: Fotolia)

Jeder im Berufsleben hat wahrscheinlich schon einmal einen Lebenslauf geschrieben und weiß ungefähr, was drin stehen sollte: Name, persönliche Daten, Schulbildung oder berufliche Erfahrungen. So weit so gut! Einerseits kann man im professionellen Bewerbungsschreiben eine persönliche Note und die eigene Kompetenz unterbringen – aber auch der Lebenslauf lässt sich durch zusätzliche Informationen spannender gestalten. Egal, ob Bewerbung schreiben lassen oder selbst kreativ werden: Mit diesen Tipps hebt sich der eigene Lebenslauf garantiert von der Konkurrenz ab.

Mit Engagement punkten

Gerade in der Pflegebranche gibt es ständig neue Erkenntnisse. Deshalb ist es für eine engagierte Kraft, ob aktive Pflege, Verwaltung oder Führungspersönlichkeit, immer wichtig, auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu sein: Sei es in der Anwendung neuer Technologien und Methoden oder wenn es um die Grundlagenforschung bei der Behandlung von Krankheiten. Wer sich fortbildet, sei es in Kursen, Schulungen oder auch im Selbststudium, sollte das unbedingt im Lebenslauf erwähnen und unter der beruflichen Erfahrung und Ausbildung einen eigenen Absatz dafür einfügen. Wichtig: Immer mit angeben, wo und wann man die Fortbildung besucht hat – und wenn möglich Nachweise der Bewerbung beilegen.

Innerbetriebliche Seminare und Schulungen

Aber Achtung: Man sollte darauf achten, dass man es nicht übertreibt. Innerbetriebliche, vorgeschriebene Schulungen wie Brandschutzübungen sind zwar wichtig und vorgeschrieben, haben aber im Lebenslauf bei einer Bewerbung nichts zu suchen. Ähnlich verhält es sich bei Fortbildungen zu innerbetrieblichen Computerprogrammen. Es ist kein Fehler, diese im Lebenslauf kurz unter IT-Kenntnisse aufzuführen, aber Schulungen dazu sind im Lebenslauf unter dem Begriff der Fortbildung fehl am Platz. Das interessiert den künftigen Arbeitgeber nicht und bläht die Unterlagen nur unnötigerweise auf.

Empfehlungen und Referenzen

Was dagegen eine hervorragende Sache (und im deutschsprachigen Raum noch sehr unüblich und deshalb umso wertvoller ist), sind persönliche Empfehlungen und Referenzen. Wer die Möglichkeit hat, den ehemaligen Chef oder Abteilungsleiter um ein persönliches Empfehlungsschreiben zu bitten, sollte dies unbedingt tun und dieses der Bewerbung beilegen. Wenn dies zu viel Aufwand ist, reicht es auch aus, im Lebenslauf den Punkt Referenzen anzugeben: Dort nennt man Namen, Position und Kontaktdaten des ehemaligen Chefs (den man vorher natürlich darüber informieren sollte). So kann der potenzielle, neue Arbeitgeber sich persönlich nach der Arbeitsweise erkundigen. Und selbst wenn er dies nicht tut, zeigt man als Bewerber, dass man  nichts zu verbergen hat und der ehemalige Arbeitgeber einem wohlgesonnen ist. Offenbar hat man dort mit der eigenen Arbeit überzeugt. Das althergebrachte Arbeitszeugnis ist natürlich weiterhin unverzichtbar als Nachweis der Tätigkeit, doch eine persönliche Empfehlung oder gar ein Gespräch wirken natürlich noch einmal ganz anders.

Struktur gegen Aufwändiges Design

Viele Bewerber machen den Fehler und versuchen durch ein aufwändiges Design aufzufallen. Natürlich zeigt eine grafisch ansprechende Gestaltung, dass man sich Mühe bei der Bewerbung gegeben hat. Allerdings tut man sich damit auch selten einen Gefallen! Personaler und Recruiter sind, wenn es um die Besetzung von vakanten Stellen geht, sehr praktisch veranlagte Menschen. Natürlich sollten die Unterlagen fehlerfrei, komplett und auch optisch ansprechend sein! Wenn aber zu viele bunte Farben und Schnörkel den Blick auf das Wesentliche versperren und ein unübersichtliches Dokument erzeugen, kann das Design ganz schnell nach hinten losgehen. Ein schlichtes Layout, das den Inhalt unterstützt und strukturiert ist da meist die weitaus bessere Wahl und hilft dem Leser, den roten Faden in den Unterlagen zu finden.

Hobbys und persönliche Interessen

Wer einen persönlichen Touch in den Lebenslauf einfließen lassen will, kann das im Bereich Hobbys und persönliche Interessen tun. Wenn man diese nennen möchte, sollte man aber darauf achten, dass diese auch wirklich aussagekräftig (und natürlich wahr) sind. Es bringt dem Leser nichts, wenn man dort schreibt, die eigenen Hobbys seien Lesen, Reisen, Sport. Das würde jeder von sich behaupten und gibt keinen Hinweis auf den Charakter des Bewerbers – um den es schließlich geht! Wenn man aber beispielsweise schreibt, dass man Mannschaftskapitän in der Fußballmannschaft ist, vielleicht auch noch den Verein nennt, zeigt das, dass man Verantwortung übernimmt und sich regelmäßig fit hält. Wer gerne reist, kann die letzten fünf Ziele nennen – so beweist man Offenheit und Lust, neues zu erleben. Immer dran denken: Der Personaler oder potenzielle Chef will etwas über den Bewerber erfahren. Nichtssagende Informationen sollte man lieber weglassen.


Über Christian Scherer
Christian Scherer ist Marketing Manager bei richtiggutbewerben.de, einem Online-Bewerbungsservice, der Jobsuchenden die Erstellung von Bewerbungsunterlagen abnimmt. Scherer ist Experte für Online-Bewerbungsverfahren und aktuelle Trends im Bereich Karriere und Bewerbung. Vor seinem Studium arbeitete er mehrere Jahre in der Verwaltung einer Altenpflege-Einrichtung und kann den Arbeitsalltag und die Probleme, vor die Pflegekräfte tagtäglich gestellt werden, sehr gut nachempfinden – auch im Hinblick auf die Suche nach neuen Stellen.